Parkett und seine hygroskopischen Eigenschaften

Parkett besteht aus Holz, einem natürlichen und hygroskopischen Material. Hygroskopisch bedeutet, dass Holz Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft aufnimmt oder abgibt, bis ein Gleichgewicht mit der Umgebungsfeuchtigkeit erreicht ist – die sogenannte Gleichgewichtsfeuchte. Dieses Verhalten führt zu einem Quellen und Schwinden des Holzes, was direkten Einfluss auf die Stabilität und das Erscheinungsbild des Parketts hat.

Optimales Raumklima für Parkett

Das ideale Raumklima für Parkettböden liegt bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50–60 % und einer Temperatur von 20–21 °C. Dieses Klima hat gleich mehrere Vorteile:

  1. Stabilität des Parketts: Das Holz bleibt ruhig und spannungsfrei. Es kommt weder zu übermäßiger Ausdehnung (bei zu hoher Luftfeuchtigkeit) noch zu Schrumpfung (bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit). Dadurch wird das Risiko von Schäden wie Rissen, Fugenbildung oder Aufwölbungen minimiert.
  2. Wohlfühlklima für den Menschen: Bei dieser Kombination aus Luftfeuchtigkeit und Temperatur stellt sich ein angenehmes Raumklima ein, in dem sich der Mensch wohlfühlt. Es wirkt sich positiv auf die Atemwege, die Haut und das allgemeine Wohlbefinden aus.

Unterschiedliche Parkettarten und Holzaufbauten

1. Massivparkett

  • Aufbau: Besteht vollständig aus massivem Holz.
  • Vorteile: Langlebig und mehrfach abschleifbar.
  • Nachteile: Reagiert stärker auf Schwankungen der Luftfeuchtigkeit, was zu deutlicherem Quellen und Schwinden führen kann.
  • Anwendung: Eignet sich besonders für Räume mit stabilen klimatischen Bedingungen.

2. Mehrschichtparkett

  • Aufbau: Besteht aus mehreren verleimten Holzschichten. Die oberste Schicht besteht aus Edelholz, die unteren Schichten sind aus stabilisierenden Materialien gefertigt.
  • Vorteile: Höhere Formstabilität, weniger anfällig für Feuchtigkeitsschwankungen. Besonders geeignet für Fußbodenheizungen.
  • Nachteile: Nicht so oft abschleifbar wie Massivparkett.
  • Anwendung: Ideal für Räume mit wechselnden klimatischen Bedingungen.

3. Furnierparkett

  • Aufbau: Eine dünne Edelholzschicht auf einer Trägerplatte.
  • Vorteile: Kostengünstig und optisch ansprechend.
  • Nachteile: Kaum abschleifbar und weniger langlebig.
  • Anwendung: Geeignet für Räume mit geringer Beanspruchung.

Holzarten und ihre Eigenschaften

Verschiedene Holzarten reagieren unterschiedlich auf Feuchtigkeitsschwankungen:

  • Eiche: Sehr formstabil, geringe Quell- und Schwindmaße. Bevorzugt für Parkett.
  • Buche: Reagiert stärker auf Feuchtigkeitsschwankungen, neigt zu Verformungen.
  • Ahorn: Moderat stabil, eignet sich für helle und moderne Böden.
  • Exotenhölzer (z. B. Teak): Sehr robust und widerstandsfähig, oft für spezielle Anwendungen.

Warum ein stabiles Raumklima wichtig ist

  1. Untertrocknung (bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit, unter 40 %):
    • Holz gibt Feuchtigkeit ab und schrumpft.
    • Folgen: Fugenbildung, Risse und dauerhafte Verformungen.
  2. Überfeuchtung (bei zu hoher Luftfeuchtigkeit, über 65 %):
    • Holz nimmt Feuchtigkeit auf und quillt.
    • Folgen: Aufwölbungen, Beulen und Spannungen im Material.

Maßnahmen für eine lange Lebensdauer des Parketts

  • Raumklima überwachen: Mit Hygrometern Luftfeuchtigkeit und Temperatur messen.
  • Luftbefeuchter oder -entfeuchter einsetzen: Im Winter Feuchtigkeit erhöhen, im Sommer senken.
  • Regelmäßige Pflege: Eine geeignete Oberflächenbehandlung schützt das Holz vor schneller Feuchtigkeitsaufnahme oder -abgabe.
  • Fachgerechte Verlegung: Dehnungsfugen einplanen, um dem Holz Raum für sein „Arbeiten“ zu geben.

Fazit

Das Einhalten eines stabilen Raumklimas mit 50–60 % relativer Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 20–21 °C ist nicht nur entscheidend für die Langlebigkeit und Schönheit des Parketts, sondern schafft auch ein angenehmes Wohlfühlklima für den Menschen. Die Wahl des passenden Parketttyps und der Holzart, kombiniert mit einer fachgerechten Verlegung und Pflege, stellt sicher, dass der Boden über Jahrzehnte hinweg seine Qualität behält.

Thomas Georg Bigalke
Parkettlegermeister
öffentlich bestellter und vereidigter
Sachverständiger für Parkett

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